MDE-Lösungen MDE MDE-System massgeschneiderte Applikationen

        MDE-Systeme: Interview mit Thomas Bisculm, Leiter Softwareentwickler

        Geschrieben von
        2 Minuten Lesezeit

        Wollen Sie ihr bestehendes MDE-System ersetzen oder sind Sie in der Evaluationsphase für ein neues MDE-System? Dann beantwortet dieses Interview mit Thomas Bisculm sicher die eine oder andere Frage.

        Thomas Bisculm ist bei Nexgen AG Leiter der Softwareentwicklung. Hier werden unter anderem auf Kundenwunsch massgeschneiderte Applikationen für Mobile Datenerfassung (MDE) entwickelt.

        Herr Bisculm, was muss ein MDE-System heute können?

        Die grundsätzlichen Anforderungen an ein MDE-System haben sich in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert. Auf der mobilen Seite müssen die Prozesse für den Anwender möglichst einfach und verständlich sein. Der Benutzer muss Schritt für Schritt durch die Erfassung geführt werden, um Fehler zu vermeiden.

        Der Schulungsaufwand wird dadurch klein gehalten und es können auch temporäre Mitarbeiter eingesetzt werden.

        Neu hingegen sind die Endgeräte, Kommunikationstechnologien und Betriebssysteme sowie das Design der Benutzeroberfläche der mobilen Geräte. Die Benutzer sind mittlerweile grosse Farbdisplays gewohnt und auch, wie beim eigenen Smartphone, Eingaben über den Touchscreen zu tätigen. Aus ergonomischen Gründen werden bei einigen Anwendungen in der Logistik aber nach wie vor Geräte mit «echten» Tastaturen verwendet.

        Wo kann man die MDE überall einsetzen?

        Mobile Datenerfassung macht heutzutage praktisch schon jeder unbewusst mit seinem Smartphone.

        Die Nexgen AG fokussiert sich hauptsächlich auf Prozesse in der Logistik und im Detailhandel. Aber auch die Bereiche Aussendienst und Betriebsdatenerfassung gehören dazu.

        Für wen lohnt sich eigentlich die mobile Datenerfassung?

        Grundsätzlich sollte in jedem Fall durch eine Kosten-Nutzen-Analyse abgeklärt werden, ob sich der Einsatz eines MDE-Systems lohnt. Werden Prozesse individuell für einen Kunden entwickelt, sollten schon mindestens zehn Geräte eingesetzt werden. Wir haben aber auch eine Standardlösung im Kassenbereich, die bereits ab einem MDE-Gerät kostengünstig eingesetzt werden kann.

        Welche konkreten Vorteile bringen diese Lösungen dem Händler?

        Primär geht es immer um die Fehlerminimierung und die Steigerung der Effizienz; um die Beseitigung von fehleranfälligen Datenschnittstellen, wie von Hand ausgefüllten Excel-Tabellen und manuellen Erfassungen von Daten.

        Was, wenn mal das WLAN ausfällt – funktioniert die mobile Datenerfassung noch?

        Die Nexgen AG ist in der Lage, Prozesse im Hybrid-Modus zu designen und bis zu einem gewissen Grad unabhängig von einer ständigen Netzwerkverbindung mit einem Host-System Daten zu erfassen.

        Auch besteht die Möglichkeit über I/O-Punkte Daten per WLAN oder über LAN zu senden.

        Es gibt inzwischen nicht nur eine grosse Hardwareauswahl, sondern auch verschiedene Betriebssysteme. Auf welches System setzt Nexgen und weshalb?

        Die renommierten Hersteller taten sich lange schwer mit der Neuausrichtung ihrer Produktepalette. Als erster Hersteller hat Zebra seine Produkte konsequent auf Android umgestellt. Andere Hersteller folgten diesem Trend.

        Zebra MC3300

         

        Was sind die Herausforderungen bei der Einführung der MDE?

        Meistens wird der Fehler gemacht, einen bestehenden «Papierprozess» eins zu eins in einen digitalen Prozess zu transferieren. Das funktioniert meistens nicht.

        Zudem müssen Vorarbeiten geleistet werden. Abläufe müssen klar definiert werden, Artikel, Lagerplätze etc. müssen eindeutig gekennzeichnet sein, wenn möglich mit einem scanbaren Code.

        In welchem Kostenrahmen bewegen sich MDE-Anschaffungen?

        Bei Zebra ist das günstigste MDE-Gerät bereits ab circa 500 CHF erhältlich. Hardware kann gekauft oder geleast werden.

        Die Softwarelösung wird projektbezogen angeboten, kann aber über Pay-per-Use finanziert werden.

        Wohin geht die MDE-Entwicklung im kommenden Jahr 2022?

        Der Onlinehandel boomt. Der stationäre Handel kann sich diesem Trend nicht verschliessen und sollte die zusätzlich entstehenden logistischen Prozesse, wie zum Beispiel die Abholung der online bestellten Ware durch den Kunden im Laden, ermöglichen. Diese Prozesse werden mit einer mobilen Lösung vereinfacht.

        Zudem werden immer mehr Prozesse wie Nachschubbestellungen direkt im ERP automatisiert. Mit mobiler Datenerfassung können diese Prozesse effizient unterstützt werden.

        Vielen Dank.

        Haben Sie noch Fragen zu MDE-Systeme? 

        Weiter zum Beratungsformular

        René Chenevard

        Autor
        Zebra SmartLens, die Zukunft der Lagerverwaltung
        Waagen – Update bei L’Ultimo Bacio Seedamm GmbH